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Grandiose Natur-Momente

Grandiose Natur-Momente

Fotos von Margitta Hild und Helmut Holle in der Blasiuskirche

Da blickt der Strauß mit großen Augen in die Kamera, die Felsformation im Nationalpark sieht aus, wie mit dem Pinsel gefärbt, Polarlichter machen aus dem Nachthimmel eine Märchenwelt und die Hummel steuert, unbeeindruckt vom Betrachter, auf die lockende Blüte zu: „Wunder der Natur“ lautet der Titel der Foto-Ausstellung, die noch bis zum 26. Juni in der St. Blasius Kirche in Hann. Münden zu sehen ist. Sie lädt ein, auch in schwierigen Zeiten den Blick auf die Kräfte des Lebens zu richten und diese erhabenen Momente der Natur auf sich wirken zu lassen, wie es Pastor Andreas Risse zur Eröffnung sagte. Die Fotografien stammen von Margitta Hild und Helmut Holle aus Scheden. Sie sind ein Feuerwerk an Farben, ohne je schrill zu sein. Sie spielen mit dem Licht, fangen kurze Augenblicke ein oder vermitteln mit in Jahrtausenden entstandenen Landschaften einen Hauch von Ewigkeit. 

Wie kommt man zum perfekten Bild? wollte Dunja Christokat, Vorsitzende des Blasius-Ausschusses, von Fotografin und Fotograf wissen.  „Was perfekt ist, entscheidet jeder selbst“, sagte Margitta Hild. Für sie ist es immer ein besonderer Moment, wenn nach langem Warten auf das erhoffte Motiv der Auslöser im richtigen Moment klickt. Das klappe längst nicht immer, sagt sie lachend, jüngst waren fünf Stunden auf der Lauer am Fuchsbau vergebens. Ihr Lieblingsbild in der Ausstellung sind die Polarlichter. „Da stehe ich am liebsten in der Polarnacht allein, in dieser absoluten Stille, über mir ein wahnsinniger Sternenhimmel – einfach eine unglaubliche Atmosphäre. Wer das einmal gesehen hat, den packt´s!“ 

Jedes Bild, so Helmut Holle, entstehe „im Kopf und wird mit der Kamera manifestiert.“ Das Fotografieren sei für ihn „Lichtmalerei“. Sein liebstes Bild der Ausstellung zeigt ein Meer von Sonnenblumen, aufgenommen in Andalusien, in fünf Teile zerlegt und als Pentaptychon wieder zusammengesetzt. „Wenn ich dieses Bild ansehe, muss ich immer lächeln“, sagt Helmut Holle - und lächelt.

Das Fotografieren hat beide schon im Kindesalter gepackt. Bei Margitta Hild war es die Foto- AG an der Schule, bei Helmut Holle eine geschenkte Kamera, die den Keim legten für die spätere Leidenschaft. Angefangen haben beide noch mit Filmen und der markant riechenden Entwicklerflüssigkeit. Mit der Digitalfotografie kamen neue Möglichkeiten. Das Bearbeiten von Fotos ist einfacher geworden. „Der Sensor einer Kamera sieht nie das, was das menschliche Auge sieht“, beschreibt es Helmut Holle. Beim Bearbeiten kann man das angleichen. 

Wie anders eine Kamera „sieht“, das zeigen auch die Beispiele experimenteller Fotografie in der Ausstellung, eine weitere Facette dieser individuellen Blicke auf die Natur. (Sangerhausen)

Die St. Blasius Kirche ist regelmäßig geöffnet: Dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie montags von 11 bis 16 Uhr. Eintritt frei.